Chili in der deutschen Küche
Beim Kochen spielen Gewürze eine Hauptrolle, denn erst durch das Würzen bekommen die Speisen den gewünschten Geschmack. In der deutschen Küche wird ursprünglich vor allem mit Salz und Pfeffer gewürzt. Allerdings haben im Laufe der letzten 20 Jahre internationale Gerichte starken Einfluss auf die einheimische Küche genommen und den kulinarischen Horizont der Deutschen erheblich erweitert. Immer mehr exotische Gewürze finden daher Einzug in die deutschen Töpfe: So auch der Chili. Er ist aus den Küchen der Welt genauso wenig wegzudenken, wie aus der deutschen.
Ein guter Grund für den Verein “Casa del Sol”, mit finanzieller Unterstützung des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerkes Rheinland-Pfalz (Elan e.V.) und unter der Produktionsleitung von Heidi Schade, das Chili-Buch „Chilis, Integration mit Geschmack“ herauszubringen.
Das Buch beschreibt den Weg der Chilis von den südamerikanischen Anden nach Europa und den Einfluss der scharfen Frucht auf die deutschen Töpfe. Ebenso werden einige Rezepte aus verschiedenen Kontinenten angeboten. Die Rezepte wurden von ausländischen Autoren beigesteuert, die teilweise schon lange in Deutschland leben, jedoch ihre heimischen Sitten und Kochkünste in ihren deutschen Alltag integriert haben. Illustriert wurde das Buch mit Heidi Schades Chili-Fotografien aus den unterschiedlichsten Ländern. Zudem finden Sie eine Anleitung zur Zucht von Chilis im eigenen Garten.
„Deutschland ist weltweit – nach den Vereinigten Staaten – einer der größten Chili-Importeure“
„Mit diesem Buch haben wir die einzigartige Chance, erste Schritte des Integrationsprozesses konkret durch kleine Erfolge darzustellen. Es geht darum, am Beispiel, facettenreicher Küche und Kochkunst darauf aufmerksam zu machen, wie erfolgreiche Integration durch interkulturelle Kommunikation, Toleranz und Respekt gelingen kann”, sagt Cecilia Laca Sánchez, Leiterin des Projektes und Vorsitzende des Vereins “Casa del Sol”.
Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass Deutschland weltweit – nach den Vereinigten Staaten – einer der größten Chili-Importeure ist. Der Artenreichtum der Chili ist deshalb die Grundlage kultureller Vielfalt! Nicht umsonst sind Paprika und Chili vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum Gemüse des Jahres 2015/16 gewählt worden.
Geschmortes Lammfleisch mit Kichererbsen “etli nohut”
(Rezept aus der Türkei)
Zutaten für 4 Personen
300 g Lammfleisch aus der Keule, 2 cm groß gewürfelt
300 g Kichererbsen, getrocknet (über Nacht einweichen)
1/4 TL Kreuzkümmel (Cumin), gemahlen
3 EL Rapsöl
2 Zwiebeln, gewürfelt
2 grüne Spitzpaprika, gewürfelt
1 Chilischote
2 Tomaten, gehäutet und grob gewürfelt
1 EL ‘salça’ (eine Mischung aus Paprika-und Tomatenmark)
300 ml Wasser
1 TL Paprikapulver, edelsüß
1 TL Salz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung
Über Nacht die Kichererbsen in reichlich lauwarmem Wasser einweichen und am nächsten Tag mit frischem kalten Wasser, Salz, ein wenig Zucker und etwas Kreuzkümmel für ca. 25–30 Minuten bissfest kochen, danach beiseite stellen. Das Rapsöl in einem Topf erhitzen, das Lammfleisch bei starker Hitze und mit geschlossenem Deckel anbraten, ab und zu umrühren, bis der Fleischsaft wieder verdampft ist. Die Zwiebeln und die grüne Spitzpaprika hinzufügen, braten, bis sie glasig werden. Die Tomaten, die ‘salça’ und die Kichererbsen mit dem Wasser in den Topf geben. Umrühren, Deckel schließen und weitere 60 Minuten bei mittlerer Hitze kochen, bis alles durch ist (das Fleisch muss förmlich zerfallen). Kurz vor Ende mit Salz, Paprikapulver und Pfeffer abschmecken und warm servieren.
Zu “etli nohut” passt am besten Weißbrot oder Reis.
Übersetzung lektoriert durch Blasco Traducciones http://www.blasco-traducciones.com/
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Nr. 56 Januar-Februar der Zeitschrift La Guia de Frankfurt/RheinMain erschienen.
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