Santiago de Compostela – Weltkulturerbe der Menschheit
Santiago de Compostela
Santiago de Compostela ist die Hauptstadt der Region Galicien, katholischer Erzbischofssitz und Wallfahrtsort. Santiago de Compostela wurde 1985 von der UENSCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt, wobei neben der Schönheit und Unversehrtheit der Stadt vor allem auch der tiefe Nachhall ihrer geistlichen Bedeutung als Heiligtum der Apostelgrabstätte und als Ziel der wichtigsten religiösen und kulturellen Bewegung des Mittelalters – der Pilgerzüge auf dem Jakobsweg – ausschlaggebend war.
Der Jakobsweg
Mehr als tausend Jahre lang hat der Jakobsweg die Pilger bis zum Sanktuarium eines Apostels der Christenheit geführt: Jakobus des Älteren. Sein Grab, das in einer Nacht im Jahre 813 auf dem heiligen Berg Libredón unter Sternenregen entdeckt wurde, sollte den Grundstein der wunderbaren Kathedrale und damit einer Stadt bilden, die von da an die Schritte der Pilger an sich zog und sich schließlich in jenes Ziel verwandelte, dessen Fährte und Echo in ganz Europa wahrgenommen wurden. Jedes Mal, wenn sich ein Pilger aufmacht und über die alten, kontinentalen Pfade des Jakobsweges wandert, setzt sich ein uralter Mechanismus der Suche in Gang, welcher der ganzen Christenheit zu Eigen ist: Es handelt sich um die Reise in Richtung Erlösung. Und mit dieser Reise beginnt jene zutiefst menschliche Erfahrung der Selbstentdeckung immer wieder von Neuem. Ebenso, wie es viele Routen gibt, die nach Santiago führen, sind auch die Wege zur inneren Entdeckung vielfältig. Alle Pilger können diese Erfahrung bezeugen, und zwar in dem Maße, in dem sie auf den Wegen zufälliger Begegnungen oder auf den Wegen der Abgeschiedenheit voranschreiten; auf den Wegen voll von Stimmen und auf jenen der Stille; auf Wegen durch düstere Landschaften und auf solchen, die durch trockene Ebenen führen – und stets unbeirrt dem einzigen Ziel entgegen: Santiago de Compostela.
Übersetzung lektoriert durch Blasco Traducciones http://www.blasco-traducciones.com/
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Nr. 57 der Zeitschrift La Guia de Frankfurt/RheinMain erschienen.
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